Jitsi Meet ist eine WebRTC-basierende Software für Videokonferenzen. Der gesamte Jitsi-Softwarestack wird über den XMPP-Server Prosody verwaltet. Jitsi Meet ist eine Serversoftware, die für die Nutzer den Client als Webapplikation bereitstellt, während die Jitsi Videobridge die Server-Komponente bildet. Jitsi Videobridge verteilt basierend auf der SFU-Technologie die gerade aktiven Videostreams an alle Teilnehmer. Das hat den Vorteil von vergleichsweise geringem CPU-Bedarf auf Serverseite, kann jedoch im Vergleich zur Zusammenfassung aller Videoströme mittels des MCU-Ansatzes eine bessere Internetverbindung und/oder höhere CPU-Last auf Clientseite benötigen. Die maximale Teilnehmerzahl einer Konferenz hängt von der jeweiligen Installation ab. Bei großen Installationen werden in einer Konferenz bis zu 75 Teilnehmer unterstützt. Die Gesamtanzahl an Teilnehmern einer Installation hängt von der Anzahl der Videobridges ab. Es werden Installationen für mindestens 5000 gleichzeitige Teilnehmer betrieben.
Jitsi Meet kann im Webbrowser, als mobile App für Android und iOS und als Electron-basierte Desktopanwendung für Windows, MacOS und Linux benutzt werden.
Grundsätzlich werden Videokonferenzräume über eine eindeutige URL definiert und es wird kein Benutzerkonto benötigt. Teilnehmer können optional einen frei wählbaren Namen setzen. Jeder Teilnehmer kann einen Videokonferenzraum eröffnen und andere einladen. Da so keine personenbezogenen Daten erfasst werden müssen, kann Jitsi anonym genutzt werden.
Dennoch können Moderationsrechte vergeben werden: Räume können mit einem Passwort geschützt oder Teilnehmer nur auf Nachfrage zugelassen (Lobbymodus) werden. In einer laufenden Konferenz können einzelne Teilnehmer stumm geschaltet oder ganz entfernt werden. Moderationsrechte werden grundsätzlich dem ersten Teilnehmer übergeben der die Konferenz betritt. Es ist aber administrativ möglich, dass nur authentifizierte Benutzer neue Konferenzräume erstellen können. Diese haben dann auch die alleinigen Moderationsrechte.